Liebe Mitglieder der Katholischen Kirchengemeinde Maria Königin,
sehr gerne hätten wir Sie in einer Gemeindeversammlung darüber informiert, worüber wir im Kirchengemeinderat seit längerem diskutieren. Leider hat dies die aktuelle Corona-Situation nun unmöglich gemacht.
Uns beschäftigt die Frage, wie sich unsere Kirchengemeinde in der Zukunft entwickeln wird. Was brauchen wir, damit wir auch künftig noch eine lebendige Kirchengemeinde sind, in der man sich wohl fühlt?
Bei dieser Bestandsaufnahme ist auch das Bohnauhaus zur Sprache gekommen. Das Bohnauhaus ist ein besonderes Gemeindehaus und wurde in den Jahren 1985-1986 gebaut. Es sollte nicht nur ein katholisches Gemeindehaus sein, sondern ein Treffpunkt für alle Bürger und Konfessionen des Stadtteils. In den Anfangsjahren wurde es von sehr engagierten und auch in den Folgejahren von ehrenamtlichen Mitgliedern der Gemeinde geführt. Dies machte das Haus in der Diözese dadurch einmalig. Leider wurde es immer schwieriger, Ehrenamtliche zu finden, die es in dieser Form weiterführen (z.B. Kochtreff, Pub-Abend, Putzdienst etc.)
Dennoch wurde das Bohnauhaus in den letzten Jahren durch kleine und große Renovierungen in Schuss gehalten. Hierzu zählen unter anderem ein neues Dach, die Parkettrenovierung, der Außenanstrich und die Erneuerung der Heizung (Austausch zu einer Hybrid – Luft-Wärmepumpe) und zuletzt noch der Austausch der Trennwand zum Saal. Nun steht mit dem Brandschutz eine weitere große Renovierung an. Sie muss dringend ausgeführt werden, um das Haus in der bisherigen Form weiterhin nutzen zu können. Der geschätzte Aufwand liegt bei mindestens 200.000 €.
Da das Bohnauhaus für die jetzige Gemeindegröße als Gemeindehaus viel zu groß geworden ist, liegt bei dem Verhältnis zwischen Katholikenzahl und Quadratmeterzahl auch derzeit bei der Diözese Rottenburg-Stuttgart eine Sanierungssperre vor. Nach Vorgabe der Bauordnung der Diözese würde die Quadratmeterzahl für die neuen Gemeinderäume etwas mehr als die Hälfte der bisherigen Flächen betragen.
So kam nun im Kirchengemeinderat die Frage auf, ob die Gemeinde dieses Geld überhaupt investieren möchte in ein Haus, das – was keiner zum jetzigen Zeitpunkt weiß – vielleicht in der Zukunft nicht mehr so intensiv genutzt wird. Außerdem wissen wir nicht, ob wir als Kirchengemeinde in der Zukunft überhaupt in der Lage sind, das Bohnauhaus mit Leben zu füllen. Vielleicht wird dieses Haus in der Zukunft sogar wichtiger als je zuvor um auch andere Formen der Kirche zu leben, z.B. Kirche am Ort, Kirche an vielen Orten.
Da nun für das Seniorenzentrum St. Hedwig in den nächsten Jahren ein Neubau auf dem Gelände neben unserer Kirche Maria Königin (an der Stelle, an der jetzt noch die Kindergärten stehen) erstellt werden soll, gäbe es für uns als Kirchengemeinde die Option, Räume für die Gemeindearbeit zu bauen. Diese Räumlichkeiten würden dann dort im Neubau entstehen, wo jetzt das Seniorenzentrum St. Hedwig steht. Das hätte den Vorteil, dass das neue Gemeindehaus in unmittelbarer Nähe zur Kirche wäre.
Seit geraumer Zeit diskutieren wir sehr kontrovers im Kirchengemeinderat und möchten gerne auch von Ihnen, unseren Gemeindemitgliedern erfahren, wie Ihre Meinung zu diesem Thema ist.
Deshalb werden wir Ihnen am Ende des Gemeindebriefes einige Möglichkeiten nennen, wie Sie mit uns – trotz Corona – in Kontakt treten können.
Welche möglichen Szenarien sind denkbar:
Szenario 1
Da für den Neubau des Seniorenzentrums St. Hedwig die zurzeit noch vorhandenen Kindergärten abgerissen werden müssen, würde die Stadt Kirchheim diese Flächen an die Keppler-Stiftung (Träger des Altenheims St. Hedwig) verkaufen, damit dieser Neubau realisiert werden kann. Dadurch benötigt die Stadt an anderer Stelle Platz für zwei Kindergartengruppen. Diese könnten in dem anschließenden Neubau auf dem bisherigen Standort des Seniorenzentrums entstehen oder entlang der Umgehungsstraße auf der östlichen Seite, an der sich die Schrebergärten und auch der Spielplatz befindet. Denkbar für die Stadtverwaltung wäre aber auch der Kauf des Bohnauhauses (sofern sich der Kirchengemeinderat für einen Verkauf entscheidet), um dieses dann nach einem Umbau für zwei Kindergartengruppen bzw. als Quartierzentrum für die Südstadt zu nutzen.
Der Neubau der Gemeinderäume könnte dann in einem zweiten Bauabschnitt an der Stelle, an der der frühere Pfarrsaal war (Ecke Turmbergstraße/Lichtensteinstraße) entstehen. Dieser Neubau könnte voraussichtlich ab 2027 gebaut werden.
Mit dem Verkauf des Bohnauhauses, verbunden mit dem Wegfall der Sanierungskosten für den Brandschutz, könnte sich diese Lösung möglicherweise kostenneutral darstellen lassen. Jedoch muss für die Übergangszeit (heute bis zur Fertigstellung des neuen Gemeindehauses) eine Zwischenlösung mit der Stadt Kirchheim gefunden werden, damit unser Gemeindeleben weiter attraktiv gestaltet werden kann.
Szenario 2
Der Kirchengemeinderat entscheidet sich gegen den Verkauf des Bohnauhauses. Dann muss sehr zeitnah der Brandschutz den heute geltenden Vorschriften angepasst werden. Weitere Instandhaltungsmaßnahmen für Fenster etc. werden in den nächsten Jahren anfallen, da das Bohnauhaus inzwischen auch in die Jahre gekommen ist.
Sollte dann das Gemeindehaus zu einem späteren Zeitpunkt verkauft werden müssen, da die Gesamtkirchengemeinde schrumpft und auf lange Sicht nicht alle Gemeindehäuser unterhalten kann, wird es schwierig werden, einen passenden Käufer zu finden.
Natürlich können auch wir Kirchengemeinderäte nicht vorhersehen, wie sich die Baupreise in den nächsten Jahren entwickeln und ob der Verkaufserlös die Neubaukosten deckt. Aber wir wollen verantwortungsbewusst entscheiden und deshalb beschäftigen wir uns auch mit den Fragen:
Welche Strukturen sind hilfreich? Was braucht es, um das Gemeindeleben lebendig zu halten?
Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass das im Bohnauhaus ansässige KIZ weiterhin dort oder im neuen Haus mit seinen Räumlichkeiten untergebracht wird.
Wie Sie uns Rückmeldung geben können
Sprechen Sie einen von uns Kirchengemeinderäten an, z.B. nach dem Sonntagsgottesdienst oder telefonisch:
Friebl, Andreas 07021-8659285
Großmann, Clemens 07021-81974
Hoffmann, Heiner 07023-908406
Möller, Andreas 0171 2314088
Resemann, Bernhard 07021-55303
Schmitt, Eugen 07021-936626
Sehr gerne können Sie mit uns auch in einem Online-Forum diskutieren und Rückfragen stellen. Dazu senden Sie Ihre Email-Adresse an carolin.kolb@drs.de. Frau Kolb wird Ihnen dann einen Link für das Online-Meeting am Sonntag, 16.01.2022, von 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr zuschicken.
Selbstverständlich können Sie auch Ihre Meinung schriftlich an das Pfarrbüro Maria Königin schicken.
Per Post: Tannenbergstraße 61, 73230 Kirchheim unter Teck
Per Email: MariaKoenigin.Kirchheim@drs.de
Die Informationen werden vom Pfarrbüro an die Kirchengemeinderäte weitergeleitet.
Über zahlreiche Rückmeldungen würden wir uns freuen und bedanken uns schon im Voraus dafür. Ihre Meinung kann uns helfen, dass wir dann als Kirchengemeinderat hoffentlich die richtige Entscheidung für die Zukunft unserer Kirchengemeinde treffen.